Wichtig ist: Jede Hochzeitsrede sollte eine klare Botschaft haben. Botschaften, die regelmäßig in Hochzeitsreden vorkommen, sind zum Beispiel diese:
- Der Trauzeuge erklärt, warum Braut und Bräutigam aus seiner Sicht so gut zusammenpassen.
- Die Mutter des Bräutigams heißt die Braut herzlich in ihrer Familie willkommen. Das Gleiche macht die Brautmutter mit dem Bräutigam.
- Die Trauzeugin drückt aus, wie sehr sie sich freut, dass Braut und Bräutigam ineinander das große Glück gefunden haben.
- Der Vater der Braut erklärt, warum er den Bräutigam für einen geeigneten Partner für seine Tochter hält.
- Der Redner gratuliert in seiner Hochzeitsrede zu dem mutigen Schritt von Braut und Bräutigam, sich gegenseitig das Ja-Wort zu geben.
- Der Bräutigam erklärt seiner frisch angetrauten Frau feierlich vor allen Gästen seine Liebe.
Wenn du eine erfolgreiche Hochzeitsrede schreiben willst, musst du dir vorab eine ganz wichtige Frage stellen: Was will ich in meiner Rede eigentlich sagen? Welche guten Wünsche für die Zukunft will ich dem Brautpaar mit auf den Weg geben? Das klingt jetzt erstmal sehr banal – und das ist es auch. Dieser Punkt wird aber trotzdem in Hochzeitsreden regelmäßig falsch gemacht.
Viele Rednerinnen und Redner erzählen alles Mögliche, von Anekdoten aus der Kindheit der Braut oder Peinlichkeiten aus der Studienzeit des Bräutigams über witzige Sprüche aus Hochzeitsrede-Ratgebern bis hin zu Goethe-Zitaten über die Liebe. Doch wenn das Publikum nicht weiß, wo der Redner damit hin will, wird die Rede schnell uninteressant, langweilig.
Wenn du diesen Fehler vermeiden willst, musst du dich vorab fragen, was die Botschaft deiner Rede sein soll. Am besten konzentriert man sich in einer Hochzeitsrede auf eine einzige Botschaft. Mehr als drei Kernanliegen sollten es auf keinen Fall sein. Sonst überfrachtest du deine Hochzeitsrede mit zu vielen Inhalten.
Nachdem die Botschaft oder die Botschaften feststehen, fällt das Formulieren des Hauptteils deiner Rede gleich viel leichter. Wenn du nicht genau weißt, was die Botschaft deiner Rede sein soll, überleg dir einfach ganz spontan, was du Braut, Bräutigam und Gästen in deiner Hochzeitsrede gerne mitteilen würdest. Wenn dir auf die Schnelle keine Ideen kommen, ruf einen Freund oder eine Freundin an und besprich mit ihm oder ihr ganz unbefangen, was dir bei dem Gedanken an deine Hochzeitsrede durch den Kopf geht. Denke dabei nicht zu lange nach.
Die ersten Ideen sind meistens die besten. Das Festlegen einer Botschaft hat einen ganz wichtigen Vorteil: Wenn du dir genau überlegst, was du in deiner Hochzeitsrede mitteilen möchtest, ist es anschließend viel leichter, zu entscheiden, welche Inhalte dem Ziel deiner Rede dienen und welche nicht in die Rede hineinpassen.
Nehmen wir an, der Bräutigam will am Ende seiner Rede feierlich die Party eröffnen. Dann kann er dazu einen kleinen Witz machen, wie zum Beispiel:
»Nun will ich mit meiner Rede aber wirklich zum Ende kommen. Es gibt Spannenderes auf einer Hochzeit als die Rede des Bräutigams. Zum Beispiel können es viele von euch bestimmt kaum erwarten, zu sehen, ob meine Tanzstunden etwas gebracht haben, oder ob die Mühe vergebens gewesen ist. Darum will ich euch nicht länger auf die Folter spannen, sondern werde mich jetzt mit meiner wunderbaren Braut langsam Richtung Tanzfläche bewegen.«
Dieser kleine Scherz hat Stil und unterstützt das Ziel der Rede – und passt darum in die Hochzeitsrede gut hinein. Peinlichen Geschichten vom Junggesellenabschied, wären an dieser Stelle eher fehl am Platz – sollten sie noch so witzig gewesen sein.